Seminar 3 in Frankfurt

Seminar 3 in Frankfurt

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:FÖJ-Blog

Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.

Altes Sprichwort der indigenen Bevölkerung, Tag der Erde 2016

Das dritte Seminar in Frankfurt handelte vom Klimawandel und erneuerbaren Energien. Die Jugendherberge liegt direkt am Main, was einerseits eine tolle Lage ist, da man schnell in die Innenstadt kommt und man den Ort schnell findet, andererseits liegen auch einige Hauptverkehrsadern am Main, so dass man oft die Autos hört. Das Thema des Seminars ist sehr aktuell, da seit September 2018 Greta Thunberg jeden Freitag in Stockholm vor dem Parlament für das Klima streikt. Zu unserem Plan gehörte eigentlich auch eine Teilnahme an dem „Fridays for Future“-Streik in Frankfurt am Freitag, aber weil der Streik erst um 12 Uhr statt gefunden hat und viele wieder zu ihren Einsatzstellen mussten, haben wir das dann doch nicht gemacht.

Aber jetzt einmal von Anfang an. Am Montag haben wir uns um 10.30 Uhr in der Jugendherberge getroffen und weil diese gerade umgebaut wird, war es schwer den Seminarraum zu finden. Einige hatten die Uhrzeit sich falsch gemerkt und kamen erst später. Den Montag Vormittag bis zum Mittagessen haben wir damit verbracht, den Gruppensprechern zu lauschen, die uns bezüglich der 25-Jahre-FÖJ-Feier auf den aktuellen Stand gebracht haben. Da der eine Gruppensprecher auch zu den fünf Bundessprechern in Deutschland gehört, hat er uns auch erzählt, was das FÖJ Deutschland in Planung hat. Am Montag Nachmittag haben wir uns dann den Film „Die unbequeme Wahrheit (An Inconvenient Truth )“ von Al Gore angeschaut. Al Gore hat bei der Präsidentschaftswahl 2000 in den USA gegen George W. Bush ganz knapp verloren un setzt sich auf der ganzen Welt für den Klimaschutz ein. Der Film ist sehr zu empfehlen, da er zeigt, wie sich in den letzten 30 Jahren dank des Klimawandels die Erde verändert hat. Der Film hat uns so gut gefallen, dass sich die meisten unserer Gruppe nach dem Abendessen freiwillig noch den zweiten Teil „Eine immernoch unbequeme Wahrheit – Unsere Zeit läuft (An Inconvenient Sequel: Truth to Power)“ angeschaut haben.

Im ersten Film geht es um einen Vortrag von Al Gore, den er an sehr vielen Orten der Welt gehalten hat und so die Menschen auf die globale Erderwärmung aufmerksam gemacht hat. Al Gore arbeitet mit sehr vielen Fakten und zeigt viel Bilder von Orten, an denen das Eis schmilzt, aber auch die Auswirkungen von Naturkatastrophen. Im zweiten Film konfrontiert Al Gore Verantwortliche in der Politik mit den Fakten und zeigt seine Anhänger, die mit ihm zusammen für eine bessere Zukunft kämpfen. Außerdem tauscht er sich mit Klimaexperten aus und reagiert auf den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen von Trump.

Am Dienstag Vormittag war ein Student da, der einen sehr spannenden Vortrag darüber gehalten hat, wie man als Einzelperson zum Klimawandel beitragen kann. Dabei spielt der CO2-Fußabdruck eine große Rolle. Heute berechnet zum Beispiel Greenpeace 12.5 Tonnen Treibhausgase pro Person durchschnittlich, 9 t davon sind CO2. Der anzustrebende CO2-Fußabdruck liegt bei 2-4 t CO2 – allerdings liegt dieses Ziel sehr weit entfernt. Glaubt man einer anderen Quelle, so hinterlässt der Mensch jedes Jahr 18 Tonnen CO2 auf Erde – und das alles auf dem Konsum des Menschen basiert.

Greenpeace unterteilt den CO2-Fußabdruck in 5 Kategorien: Heizung, Ernährung, Mobilität, Konsum und Sonstiges. Aber bevor man sich mit den einzelnen Kategorien beschäftigt, kann man versuchen, die Pyramide des nachhaltigen Konsums in die Realität umzusetzen.

Pyramide des nachhaltigen Konsums

Die Pyramide ist eigentlich leicht erklärt: Das Rote ist schlecht, das Grüne ist gut. Gebraucht kaufen ist mittlerweile gar nicht mehr so schwer: zum Beispiel im Oxfam-Shop, bei Fairmondo, Rebuy oder Shpock. Außerdem gibt es Unternehmen, die Prozentsätze frei geben, die dann gespendet werden können. Auch Bücher kann man inzwischen bei sogenannten ‚WeCanHelp‘ Unternehmen kaufen, beispielsweise bei Buch7 (-> 75% wird gespendet), Ecobookstore (-> spendet an Rettet den Regenwald) und Fairbuch (-> 2% an die Kindernothilfe).

Auch ist es möglich auf die Nachhaltigkeit der Produkte zu achten (Avocadostore) und wenn am Ende des Monats mit dem „übrigen“ Geld noch eine gute Tat durchführen will, so kann man zum Beispiel in regionale Klimaprojekte investieren. In Fankfurt gibt es zurzeit das Projekt auf Schuldächern Photovoltaik-Anlagen anzulegen und so Strom zu erzeugen.

Wenn man dazu nicht bereit ist, dann kann man auch Apps auf seinem Handy ersetzen: statt Google kann man Ecosia nutzen, ein Unternehmen das Bäume für eine bestimmte Anzahl an Suchanfragen pflanzt; FairFashionFinder, um Kleidung zu finden, die fair hergestellt wurde; Regio-App, eine App, die einem regionales Essen und regionale Einkaufsmöglichkeiten anzeigt; auch Treeday zeigt einem grüne Unternehmen in der Nähe an. Möchte man herausfinden, wie viel CO2 seine täglichen Tätigkeiten verbrauchen, so kann man dies mit dem Klima Tracker machen.

Als letzten Punkt hat uns der Student ein paar Tipps im Haushalt gegeben.

Hier einige Beispiele:

  • Es ist besser torffreie Erde zu kaufen, da für Torf Moore abgebaggert werden und Moore speichern CO2.
  • Man kann darauf achten, Mehrweg zu benutzen
  • Man kann versuchen, auf den Trockner zu verzichten, da dieser sehr viel Strom verbraucht.
  • statt Standby lieber ganz ausschalten
  • auf Ökostrom umsteigen
  • sich (größtenteils) vegetarisch ernähren -> bis zu 70% der Treibhausgasemissionen können durch vegetarische Ernährung eingespart werden
  • lokal, biologisch einkaufen – Einkäufe gut planen (lange Transportwege vermeiden)

Was davon haben Sie schon umgesetzt bzw. haben Sie noch vor umzusetzen?


Der Originalbeitrag erschien bei Claras FÖJ auf dem Rathsbacher Hof

Schreibe einen Kommentar